A/m = Ampere pro Meter: Einheit der magnetischen Feldstärke. 1 A/m = 0,01 A/cm (= 0,01256 Oersted).
AlNiCo: Magnetlegierung aus Aluminium, Nickel, Kobalt, Eisen und Zusätzen, durch Gießen oder Sintern herstellbar und durch Schleifen und Trennen zu bearbeiten.
AlNiCo p: Bezeichnung nach DIN 17410 für kunststoffgebundene AINiCo-Werkstoffe.
Alterung: Zeitliche Änderung der magnetischen Eigenschaften, besonders der scheinbaren Remanenz eines Dauermagneten; kann durch künstliche Alterung (thermisch, magnetisch, mechanisch) herabgesetzt bzw. vorweggenommen werden.
AMR-Effekt: Anisotroper magnetoresistiver Effekt, s.a. XMR-Effekt.
Anisotropie: Richtungsabhängigkeit einer physikalischen Größe, bei Dauermagneten der Remanenz, der Koerzitivfeldstärke usw.
Arbeitspunkt: Punkt im 2. Quadranten der Hysteresekurve, der die Werte der Flussdichte B und der inneren Feldstärke H im Arbeitszustand darstellt. Bei Dauermagneten meistens optimale Lage, wenn er auf der äußeren Entmagnetisierungskurve liegt und B * H ein Maximum – den (B * H)max – Wert – erreicht.
Arbeitsvermögen: Maximale in mechanische Arbeit umwandelbare magnetische Energie pro cm3 Magnetvolumen.
Axiale Magnetisierung: Magnetisierung entlang der Symmetrieachse eines Stabmagneten bzw. über eine Kante eines Blockmagneten.
(B * H)max – Wert: Größtes Produkt aus B und H auf der Entmagnetisierungskurve, d.h. das größte Rechteck unter der B(H)-Kurve im zweiten Quadranten der Hystereseschleife; entspricht meistens dem optimalen Arbeitspunkt und wird auch Gütewert genannt.
B * H: Produkt aus der jeweiligen Flussdichte B und der Feldstärke H im Inneren eines Magneten. Einheit: 1 J/m3 =10-3 kJ/m3 = 125,6 Gauß*Oersted = 125,6*10-6 MGOe (s. auch Energiedichte, SI-Einheiten).
B(H)- Kurve: Kurve, welche die Abhängigkeit der Flussdichte B von der Feldstärke H darstellt, s. auch Hystereseschleife.
cgs-Einheiten: physikalische Einheiten, die auf die 3 Grundgrößen cm, Gramm und Sekunde zurückgeführt werden (s.a. SI-Einheiten).
CMR-Effekt: Collossal magnetoresistiver Effekt, s.a. XMR-Effekt.
Curietemperatur: Für einen ferromagnetischen Stoff charakteristische Temperatur Tc, oberhalb der die Remanenzpolarisation Jr = 0 wird. Bei Temperaturen oberhalb der Curietemperatur sind alle Ferromagne¬tika paramagnetisch. Abweichend von der Curietemperatur ist die maximale Einsatztemperatur von Magnetwerkstoffen meist sehr viel tiefer und bestimmt durch Gefügeveränderungen, Selbstentmagne¬tisierung, Zersetzung von Bindemitteln und andere physikalische Effekte (s.a. Temperatur, Gebrauchs-).
Diamagnetismus: Magnetische Eigenschaft von Stoffen, deren Permeabilität < 1 ist, z.B. von Wismut.
Dimensionsverhältnis: Verhältnis L/D = Länge/Durchmesser eines Stabmagneten. Für jeden Werkstoff gibt es ein festes L/D – Verhältnis, an dem der optimale Arbeitspunkt erreicht wird (Schnittpunkt der Scherungsgeraden mit der Entmagnetisierungskurve).
Dipolfeld: Erste Annäherung für das Feld eines Magneten in großer Entfernung. Unabhängig von Form und Größe des Magneten ist das Dipolfeld durch Lage und Größe des magnetischen Momentes m allein definiert, und fällt entsprechend einem 1/r3-Gesetz mit steigendem Abstand r.
Dipolmoment: s. Moment, magnetisches
Durchflutung Θ: elektrische = Bezeichnung für das Linienintegral der Feldstärke H längs einer geschlossenen Kurve. Dieses Linienintegral ist die Summe der von der Kurve umschlossenen elektrischen Ströme: .
Energiedichte: 1/2 B * H = halbes Produkt aus der magnetischen Flussdichte B und der Feldstärke H (Hälfte des Rechtecks unter der Entmagnetisierungskurve mit dem Eckpunkt im Arbeitspunkt, siehe auch B * H).
Entmagnetisierung: Verminderung der Magnetisierung auf J = 0, erfolgt zweckmäßig mit Wechselfeld abnehmender Amplitude (s.a. Restmagnetismus).
Entmagnetisierungsfaktor N: Formabhängiger Faktor, der die Steigung J/H der Scherungsgeraden bestimmt (s.a.: Scherungswinkel).
Entmagnetisierungskurve: Der für Dauermagnete wichtige zweite Quadrant der Hystereseschleife.
Erdfeld: Die magnetische Feldstärke der Erde beträgt ca. 0,3 – 0,5 Oersted = 23,9 – 39,8 A/m.
Feld: Raum, der Träger einer physikalischen Eigenschaft ist, s. auch Magnetfeld.
Feldkonstante, magnetische: μ0 = Permeabilität B/H des Vakuums μ0 = 1,256 10-6 VS/Am (=1 Gauss / Oersted).
Feldlinie: Mittel zur anschaulichen Darstellung von Feldern. In Kraftfeldern (z. B. Magnetfeld) stellen die Tangenten an die Feldlinien die Richtungen der wirkenden Kräfte dar. Die Dichte der Feldlinien ist ein Maß für den Betrag der wirkenden Kräfte.
Feldstärke (magnetische) H: Beschreibt quantitativ das Magnetfeld nach Betrag und Richtung (Vektor). Einheit: 1 A/m (=0,01256 Oersted).
Ferromagnetismus: Magnetische Eigenschaft von Stoffen mit einer Permeabilität >> 1, z.B. von Eisen, Nickel, Kobalt und vielen ihrer Legierungen und Verbindungen.
Fluss, magnetischer: Bei der Darstellung eines Magnetfeldes durch Feldlinien nennt man die Gesamtheit der Linien durch eine bestimmte Fläche den magnetischen Fluss; messbar als Spannungsstoß in einer diese Fläche umgebenden Windung bei Änderung dieses Flusses. Einheit: 1 Weber (Wb) = 1 Vs (= 108 Maxwell) (s.a. SI-Einheiten).
Flussdichte B: Zahl der Feldlinien pro Flächeneinheit. Einheit: 1 Tesla = 1 VS/m2 = 10-4 VS/cm2 (= 10-4 Gauß) (s.a. SI-Einheiten).
Flussmesser (Fluxmeter): Elektronischer Integrator für die Messung des magnetischen Flusses bzw. der Flussdichte.
Gütewert: siehe (B * H)max – Wert
Gauß: Alte (cgs-) Einheit der magnetischen Flussdichte 1 Gauß = 10-4 Tesla (s.a. SI-Einheiten).
Gaußmeter: Messgerät für die magnetische Flussdichte B. Oft werden auch Messgeräte für die magnetische Feldstärke H (Oerstedmeter) so bezeichnet.
Gilbert: Alte Einheit der magnetischen Spannung 1 Gilbert = 1 Oe * cm = 0,796 A der von der Kurve umschlossenen elektrischen Strome: .
GMR-Effekt: gigantischer magnetoresistiver Effekt, s.a. XMR-Effekt.
H: Formelzeichen für die magnetische Feldstärke. Einheit: 1 A/m (= 0,01256 Oe.) (s.a. SI-Einheiten).
Halbach-System: Nach dem amerikanischen Physiker K. Halbach benannte Anordnung von Magneten, die ohne Eisenleitstücke saubere Multipolfelder (z.B. ein Dipolfeld, d.h. ein homogenes Magnetfeld) erzeugt.
Hallsonde: Sonde auf Halbleiterbasis zur Messung der magn. Flussdichte in Luft(z.B. im Luftspalt eines Magnetsystems). Die Hallsonde wird immer in Verbindung mit einem Flussdichtemessgerät (Gaußmeter) benutzt.
Hartferrit: Bezeichnung nach DIN 17410 für Oxidmagnetwerkstoffe.
Hartferrit p: Bezeichnung nach DIN 17410 für kunststoffgebundene Oxidmagnetwerkstoffe.
Helmholtzspule: klassisch eine Doppelspule zur Erzeugung besonders homogener Felder, bei der der Abstand der beiden Spulen ihrem Radius entspricht. In der Messtechnik benutzte Spule zur Messung des magnetischen Momentes.
Hybridwerkstoff: Kunststoffgebundener Werkstoff, bei dem mehrere magnetische Pulver mit unterschiedlichen Eigenschaften in die Kunststoffmatrix eingebettet sind, sodass z.B. mit Neofer-Pulver und Oxid-Pulver bestimmte magnetische Werte bei gegebenen Materialkosten ganz gezielt eingestellt werden können.
Hystereseschleife: Darstellung der Flussdichte B in Abhängigkeit von der magnetisierenden Feldstärke H.
Induktion: Die Eigenschaft des Magnetfeldes, sich bei seiner Änderung mit einem elektrischen Feld zu umgeben. Der Begriff Induktion wurde früher auch als Begriff für die Flussdichte verwendet.
Induktionskonstante: Siehe Feldkonstante, magnetische.
Isotropie: Gleichheit physikalischer Eigenschaften in allen Richtungen.
J: Formelzeichen für die magnetische Polarisation: Einheit: 1 T = 1 Vs/m2 (s.a. SI-Einheiten)
Kalibrieren: Die Toleranz des magnetischen Flusses eines Magneten beträgt üblicherweise ca. ±7%. Sie kann jedoch für bestimmte Anwendungen auf geringere Werte eingestellt werden.
Koerzitivfeldstärke: Hc = Stärke des entmagnetisierenden Feldes, bei dem B = 0 wird (HcB) oder J = 0 wird (HcJ).
Koerzitivkraft: Älterer Ausdruck für Koerzitivfeldstärke.
Kraftlinie: Anschauliches Darstellungselement des Kraftfeldes, speziell des Magnetfeldes.
Kunststoffgebundene Magnetwerkstoffe: Wird ein Magnetpulver mit einem Anteil eines Kunststoffes vermengt, können Methoden der Kunststoffverarbeitung (Spritzguss, Kalandrieren, Extrudieren etc.) benutzt werden, um Magnete mit sehr komplexen Formen herzustellen. Die Vorteile: kostengünstiges Herstellverfahren, enge Toleranzen und große Formenvielfalt der Teile müssen gegen die Nachteile: teure Werkzeuge und niedrigere magnetische Werte abgewogen werden.
Luftspalt: Raum zwischen den Polen eines Magnetsystems, in dem ein nutzbares Magnetfeld besteht.
Magnetfeld (magnetisches Feld): Raum, in dem mechanische Kräfte auf magnetische Ladungen wirken oder Induktionserscheinungen auftreten.
Magnetfluss: Siehe Fluss, magnetischer
Magnetisch: sind im praktischen Sprachgebrauch alle Werkstoffe mit merklich großer Permeabilität, vor allem Eisen, Nickel, Kobalt und ihre Legierungen. Unmagnetisch sind alle anderen Stoffe (Messing, Kupfer, Holz, Stein usw.).
Magnetische Feldstärke H: Siehe Feldstärke, magnetische.
Magnetische Spannung Q: Siehe Spannung, magnetische.
Magnetisieren: Vorgang des Ausrichtens der Elementarmagnetbereiche durch ein äußeres Magnetfeld.
Magnetisierung: 1.) M = J/μ0 Polarisation geteilt durch die Vakuumpermeabilität. Entspricht damit der Dichte ausgerichteter Elementarmagnete. 2.) Substantiv von „magnetisieren“, die Art der Magnetisierung (axiale Magnetisierung, radiale Magnetisierung, Polorientierung etc.) definiert den Verlauf der Polarisation und die Lage der Magnetpole.
Magnetismus: Summe der magnetischen Erscheinungen als Teil der elektromagnetischen Wechselwirkungen (Kraft) als eine der vier fundamentalen physikalischen Kräfte. Zur Beschreibung dienen Magnetfeld H und magnetische Flussdichte B. Alle magnetischen Erscheinungen sind mit bewegten elektrischen Ladungen (d.h. mit elektrischen Strömen) verbunden während die Elektrostatik die Kräfte zwischen unbewegten elektrischen Ladungen beschreibt. Die Elektrodynamik schließlich befasst sich mit der Verknüpfung zeitlich variierender elektrischer und magnetischen Felder. Beim Magnetismus der Materie wird mit der Polarisation J eine Ausrichtung von magnetischen Momenten (umgangssprachlich Elementarmagneten) definiert. Diese Momente setzen sich zusammen aus dem Bahnmoment von um die Atomzentren kreisenden Elektronen und dem sogenannten Elektronenspin, einer Eigendrehung der Elektronen. Wenn sich diese Momente für alle Atome kompensieren, ist ein Stoff diamagnetisch. Bei para-, ferro-, antiferro- und ferrimagnetischen Stoffen ist die Summe dieser Momente verschieden von null. Sie unterscheiden sich voneinander durch die Kopplungsarten der Momente benachbarter Atome: Bei den Paramagnetika existiert keine Kopplung; bei den Ferromagnetika sind benachbarte Atommomente parallel, bei den Antiferromagnetika antiparallel gerichtet; von Ferrimagnetismus spricht man, wenn die antiparallel gerichteten Atommomente sich nicht vollständig gegenseitig kompensieren, also eine resultierende Magnetisierung verbleibt.
Magnetkreis: Gesamtheit der von einem Magnetfluss durchsetzten Teile bzw. Räume, besteht bei einem Dauermagneten aus den eigentlichen Magneten, den Polschuhen, dem Luftspalt und dem Streufeld.
Magnetoresistiver Sensor: (MR-)Sensor, der die Änderung des elektrischen Widerstandes in einem Magnetfeld zu dessen Messung nutzt. Aufgrund neuer Entwicklungen von dünnen Schichten mit extrem hohen magnetoresistiven Effekten erleben MR-Sensoren eine Renaissance. (s.a. XMR-Effekt).
Magnetpol: Oberfläche eines Magneten mit senkrechter zur Oberfläche stehendem Anteil der Magnetisierung. Entspricht auch der Stelle, an der der magnetische Fluss aus einem Magneten austritt (s.a.: Poltester).
Magnetsystem: Produkt, bei dem ein Magnet mit anderen Komponenten (Flussleitstücken, mechanischen Aufnahmen etc.) fügetechnisch verbunden ist.
Maxwell: Alte (cgs-) Einheit des magnetischen Flusses, 1 Maxwell=10-8 Vs (=10-8 Wb) (s.a. SI-Einheiten).
Mehrkomponentenspritzguss: Technik, bei der im Spritzgussverfahren nacheinander mehrere verschiedene Materialien, in der Magnettechnik z.B. ein magnetisches Compound und darauf ein unmagnetischer Werkstoff gespritzt werden.
Moment, magnetisches: (auch Dipolmoment), Produkt aus Polarisation J und Volumen V eines homogen magnetisierten Magneten. Das Moment in der Einheit Vsm entspricht numerisch dem mechanischen Drehmoment, das der Magnet in einem Feld H der Stärke 1 A/m senkrecht zur Magnetisierung erfährt (Coulombsches magnetisches Moment mCoul). Das magnetische Moment wird in einer Helmholtzspule in Verbindung mit einem Fluxmeter direkt gemessen. (s.a. SI-Einheiten) Früher war das Ampersche magnetische Moment mAmp als Produkt von Magnetisierung M und Volumen V eines Körpers gebräuchlich mit mCoul = μ0 mAmp.
Neofer ®: Aus Neodym, Eisen und Bor bestehender Magnetwerkstoff.
Neofer p ®: Aus Neodym, Eisen, Bor und Kunststoffbindemittel bestehender Magnetwerkstoff.
Nutzfluss: Teil des magnetischen Flusses, der durch den Nutzraum des Luftspaltes geht.
Oersted: Alte (cgs-) Einheit der magnetischen Feldstärke, s.a. (SI-Einheiten) 1 Oersted = 79,6 A/m = 0,796 A/cm = 0,0796 kA/m.
Oerstedmeter: (=Gaußmeter) Messgerät für die magnetische Feldstärke H.
Oxidmagnet: Hartferrit, keramischer Magnetwerkstoff z.B. aus Eisenoxid und Bariumoxid (BaO + 6 Fe2O3).
Paramagnetismus: magnetische Eigenschaft von Stoffen, deren Permeabilität >1 ist. Alle Ferromagnetika zeigen oberhalb der Curietemperatur Paramagnetismus.
Permagraph: Messgerät zur kompletten Aufzeichnung der Hystereseschleife eines Magneten, bestehend aus einem Elektromagnetjoch zum Anlegen eines äußeren Feldes, Messgeräten für Feldstärke H und Flussdichte B und einem Rechner oder X/Y-Schreiber zur Dokumentation der Kurve.
Permeabilität: μ = B/H, Verhältnis der Flussdichte B zum magnetischen Feld H. In der Dauermagnettechnik ist die permanente Permeabilität wichtig, die die Änderung von B bei kleinen Änderungen von H angibt ( up = dB/dH), vor allem in der Nähe des optimalen Arbeitspunktes. Einheit: 1 T m/A. Die Permeabilität des Vakuums beträgt 1,256 10-6 T/m = 1,256 * 10-6 Vs/Am.
Permeanz: Magnetischer Leitwert (bei einem Luftspalt Fläche / Länge).
Pol: s. Magnetpol.
Polarisation J: Magnetische Ausrichtung eines Werkstoffes. Es ist J=B-μ0H.
Polorientierung: Ausbildung der Vorzugsrichtung in einem Magneten entsprechend einer vielpoligen Magnetisierung, d.h. die Vorzugsrichtung verläuft bogenförmig zwischen benachbarten Polen.
Poltester: Von der Magnetfabrik Bonn angebotenes Werkzeug zur Unterscheidung von Nord- und Südpolen sowie zur Sichtbarmachung mehrpoliger Magnetisierungen.
Potenzial, magnetisches: Physikalische Größe, deren Gradient die Feldstärke H ergibt, d.h. messbar ist immer nur eine Potenzialdifferenz, eine magnetische Spannung zwischen zwei Punkten, als Integral der Feldstärke über einem beliebigen Weg zwischen diesen beiden Punkten, wenn dieser keinen Stromleiter umschließt (s.a. SI-Einheiten).
Prac ®: Pressmagnet aus Alnico-Pulver und Bindemittel.
Pressmagnet: Aus Magnetpulver und Bindemittel im Pressverfahren hergestellter und thermisch ausgehärteter Magnet (s. Prac, Prox, Neofer p).
Prox: Pressmagnet aus Ox-Pulver und Bindemittel.
Radiale Magnetisierung: Magnetisierung eines Ringmagneten zwischen zwei gegensätzlich bestromten Spulen, sodass der Außenumfang des Ringmagneten einen einzigen Pol aufweist und der Gegenpol auf dem Innendurchmesser des Ringes auftritt.
Reed-Kontakt: Magnetomechanischer Schalter, bei dem zwei in Schutzgas befindliche Metallzungen durch ein äußeres Magnetfeld in Kontakt gebracht und der Schalter geschlossen wird. Die Empfindlichkeit der Reed-Schalter wird in Amperewindungen angegeben.
Remanenz Br: Verbleibende Flussdichte in einem Körper, der einem magnetisierenden Feld ausgesetzt war (wahre Remanenz bei geschlossenem Magnetkreis, scheinbare Remanenz bei offenem Magnetkreis).
Restmagnetismus: Bedingt durch das Herstellverfahren haben nicht magnetisiert gelieferte Magnete eine mehr oder weniger große verbleibende Magnetisierung. Diese ist nur aufwendig durch einen Entmagneti-sierungsarbeitsgang zu reduzieren.
Sättigung: Besser Sättigungspolarisation.
Sättigungspolarisation: Höchste praktisch erreichbare magnetische Polarisation eines Werkstoffes.
Scherung: Verschiebung des Arbeitspunktes auf der Entmagnetisierungskurve durch Öffnen des vorher geschlossenen Magnetkreises.
Scherungsgerade: Linie im B(H) oder im J(H)-Diagramm eines Magnetwerkstoffes, die die Form eines Magneten bzw. die Luftspalte eines Magnetsystems beschreibt. Der Schnittpunkt der Scherungsgeraden mit der Entmagnetisierungskurve ist der Arbeitspunkt des Magneten.
Scherungswinkel: Winkel zwischen der Scherungsgeraden und der J- bzw. B-Achse im J(H) oder B(H)-Diagramm. Der Tangens des Scherungswinkels entspricht dem Entmagnetisierungsfaktor N.
Schmelzspinnverfahren: (Rasch-Erstarrung), Methode der extrem schnellen Abkühlung einer Metallschmelze, die auf eine rotierende Walze aufgespritzt wird. Es entstehen Materialien mit anderen physikalischen (z.B. magnetischen ) Eigenschaften als bei einer normalen Erstarrung der Schmelze. Dieses Verfahren wird u.a. für die Herstellung der Basispulver für Neofer p ® benutzt.
Seco ®: Aus einer Legierung der Seltenen Erden mit Kobalt bestehender Magnetwerkstoff.
Seco p ®: Aus einer Seltenerd-Kobalt-Legierung und Kunststoffbindemittel bestehender Magnetwerkstoff.
Seltenerdmagnetwerkstoffe: Die Seltenerdmetalle Nd und Sm werden in verschiedenen Legierungen für Dauermagnetwerkstoffe mit sehr hohen Werten eingesetzt. Die heute kommerziell genutzten Materialien Seco und Neofer basieren auf der Zusammensetzung Sm Co5, Sm2 (Fe/Co)17 und Nd2Fe14B.
SI-Einheiten: Physikalische Einheiten gemäß dem gesetzlichen System International (SI), die auf die Grundgrößen Kilogramm, Meter, Sekunde und Ampere zurückgeführt werden, d.h. alle anderen Größen werden als Produkt, Quotient oder Potenz dieser 4 Einheiten ausgedrückt. Die älteren cgs-Einheiten (cm, Gramm, Sekunde) bzw. im Magnetismus die Gaußschen Einheiten sind auch heute noch gebräuchlich, aber vom Gesetz her umzustellen. Die folgende Tabelle gibt einige magnetischen Einheiten und deren Umrechnung an.
Bezeichnung | SI-Einheit | cgs-Einheit | Umrechnung |
Flußdichte (Induktion) B | Tesla T = Vs/m2 | Gauss G | 1 T = 104 G |
Feldstärke H | A/m | Oersted Oe | 1 A/m = 0,012566 Oe |
Magnetisierung M | A/m | Oersted Oe | 1 A/m = 0,012566 Oe |
Polarisation J | Tesla T = Vs/m2 | Gauss G | 1 T = 104 G |
Magnetisches Moment mCoul | Vsm | emu = G cm3 | 1 Vsm = 1010 emu |
Magnetfluß F | Weber = Vs | Maxwell = G cm2 | 1 Weber = 108 Maxwel |
Magn. Energiedichte (BH) | J/m3 | GOe | 1 J/m3 = 125,66 GOe
1 kJ/m3 = 0,12566 MGOe |
Permeabilität m | Vs / Am | G/Oe | 1 Vs/Am = 7,958 105 G/Oe |
Magn. Spannung Q | A | Gilbert = Oe cm | 1 A = 1,2566 Oe cm |
Sintermagnet: Pulvermetallurgisch hergestellter Magnet, bei dem ein aus Metall oder Pulver gepresster Grünling bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes zu einem kompakten Magneten gebrannt wird.
Spannung, magnetische V: Differenz des Potenzials der magnetischen Feldstärke H zwischen zwei Punkten. Es ist V = Einheit: 1 A (=1,256 Oe cm), (s.a. SI-Einheiten).
Sprac: Im Spritzguss hergestellter kunststoffgebundener Magnet auf Basis AlNiCo.
Sprox ®: Im Spritzgussverfahren oder durch Kalandrieren oder durch Extrudieren hergestellter Magnet aus Hartferrit (Ox)-Pulver und Bindemittel.
Stabilisieren: Behandlung eines Magneten, die ihn unempfindlich gegen äußere Einflüsse und Alterung macht.
Stengelkristalline Werkstoffe: Insbesondere AlNiCo-Legierungen, bei denen eine Ausrichtung der Kristalle durch eine gerichtete Erstarrung aus der Schmelze gezüchtet wird. Dieser Werkstoff AlNiCo 700 hat eine besonders ausgeprägte Anisotropie, im Gegensatz zu den Sorten, bei denen eine Anisotropie nur durch eine Feldbehandlung während der Wärmebehandlung erzeugt wird.
Streufluss, Streuung: Teil des magnetischen Flusses, der nicht durch den Luftspalt geht.
Streuverhältnis, Streufaktor: Verhältnis CB des Nutzflusses zum Gesamtfluss eines Magnetkreises.
Supraleiter: Elektrische Leiter, die bei tiefen Temperaturen widerstandslos den Strom leiten. Hierdurch lassen sich geschlossene Spulen aufbauen, die vergleichbar einem Permanentmagneten ohne Stromversorgung dauerhaft ein magnetisches Feld erzeugen.
Suszeptibilität (magnetische) Xr: Änderung der Magnetisierung bei Änderung des angelegten Feldes H. Xr=dM/dH.
Temperatur (Gebrauchs-, Einsatz-): Ist nach oben durch jeden Werkstoff begrenzt, insbesondere da oberhalb der maximalen Einsatztemperatur abhängig vom magnetischen Arbeitspunkt eine mehr oder weniger starke irreversible Entmagnetisierung auftritt.
Temperaturbeiwert: Gibt die Abhängigkeit einer physikalischen Größe von der Temperatur wieder. Bei magnetischen Werkstoffen gibt es u.a. die Temperaturbeiwerte der Remanenz und der Koerzitivfeldstärke. Als relative Größen sind diese bezeichnet mit a(Br), b(Hc) und angegeben in %/K (Prozent pro Grad Kelvin).
Temperaturkompensation: Verringerung oder Beseitigung der Temperaturabhängigkeit der scheinbaren Remanenz; erfolgt meistens mittels eines temperaturabhängigen Nebenschlusses.
Tesla: Einheit der magnetischen Flussdichte. 1 Tesla = 1 Vs/m2 (=104 Gauß) (s.a. SI-Einheiten).
Toleranzen, magnetische: Nach Din 17410 sind die magnetischen Werkstoffe durch Mindestwerte charakterisiert. Obwohl nach oben keine Grenzen definiert sind, liegen die meisten Werkstoffe typischer Weise in einem Feld bis zu 114% der minimalen Remanenz und 125% des minimalen Energieproduktes. Sind engere Forderungen an die magnetischen Werte gestellt, empfiehlt sich ein (allerdings sehr zeitaufwendiges) Abgleichen während des Prozesses der Aufmagnetisierung.
Vakuumpermeabilität: s. Feldkonstante, magnetische.
Verluste, reversibel, irreversibel: Die Änderungen in den magnetischen Werten, die bei einem Magneten z. B. durch äußere Temperatureinflüsse auftreten, können sowohl reversibel (umkehrbar) als auch irreversibel (nicht umkehrbar) sein. Bei reversiblen Änderungen gehen die magnetischen Werte nach Rückkehr auf die Ausgangstemperatur auf ihre ursprünglichen Werte zurück, bei irreversiblen Änderungen nicht.
Vorzugsrichtung: Durch das Herstellverfahren bedingte Richtung in einem Magneten, in der die magnetischen Eigenschaften ihre Höchstwerte aufweisen. Magnete mit Vorzugsrichtung (anisotrope Werkstoffe) können nur entlang dieser Ausrichtung magnetisiert werden, während isotrope Werkstoffe mit entsprechenden Vorrichtungen / Spulen in beliebiger Weise magnetisiert werden können.
Weber: Einheit des magnetischen Flusses 1 Weber (Wb) = 1 Vs (=108 Maxwell) (s.a. SI-Einheiten)
Wirbelstrom: In einem elektrischen Leiter durch ein sich änderndes Magnetfeld induzierter Strom. Wird zur berührungslosen Abbremsung z.B. in Stromzählern genutzt, führt aber bei Motoren, Transformatoren etc. zu Verlusten und ungewünschter Erwärmung.
XMR-Effekt: Zusammenfassung, von AMR, GMR, CMR-Effekt. Dies sind in verschiedenen Materialien und dünnen Schichten auftretende riesige Änderungen des elektrischen Widerstandes in einem Magnetfeld. Die Effekte werden in Sensoren zur Erfassung / Messung von Stärke oder Richtung magnetischer Felder eingesetzt. Im Rahmen der Entdeckung wurden die immer stärkeren Effekte in der Folge als magnetoresistiver Effekt, AMR-Effekt, GMR-Effekt, CMR-Effekt bezeichnet.
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen