Magnet ABC

Die wichtigsten Fachbegriffe rund um das Thema Magnete

A   |   B   |   C   |   D   |   E   |   F   |   G   |   H   |   I   |   J   |   K   |   L   |   M   |   N   |   O   |   P   |   R   |   S   |   T   |   V   |   W   |   X

A

  • A/m = Ampere pro Meter

    A/m = Ampere pro Meter: Einheit der magnetischen Feldstärke. 1 A/m = 0,01 A/cm (= 0,01256 Oersted).

  • AlNiCo

    AlNiCo: Magnetlegierung aus Aluminium, Nickel, Kobalt, Eisen und Zusätzen, durch Gießen oder Sintern herstellbar und durch Schleifen und Trennen zu bearbeiten.

  • AlNiCo p

    AlNiCo p: Bezeichnung nach DIN 17410 für kunststoffgebundene AINiCo-Werkstoffe.

  • Alterung

    Alterung: Zeitliche Änderung der magnetischen Eigenschaften, besonders der scheinbaren Remanenz eines Dauermagneten; kann durch künstliche Alterung (thermisch, magnetisch, mechanisch) herabgesetzt bzw. vorweggenommen werden.

  • AMR-Effekt

    AMR-Effekt: Anisotroper magnetoresistiver Effekt, s.a. XMR-Effekt.

  • Anisotropie

    Anisotropie: Richtungsabhängigkeit einer physikalischen Größe, bei Dauermagneten der Remanenz, der Koerzitivfeldstärke usw.

  • Arbeitspunkt

    Arbeitspunkt: Punkt im 2. Quadranten der Hysteresekurve, der die Werte der Flussdichte B und der inneren Feldstärke H im Arbeitszustand darstellt. Bei Dauermagneten meistens optimale Lage, wenn er auf der äußeren Entmagnetisierungskurve liegt und B * H ein Maximum – den (B * H)max – Wert – erreicht.

  • Arbeitsvermögen

    Arbeitsvermögen: Maximale in mechanische Arbeit umwandelbare magnetische Energie pro cm3 Magnetvolumen.

  • Axiale Magnetisierung

    Axiale Magnetisierung: Magnetisierung entlang der Symmetrieachse eines Stabmagneten bzw. über eine Kante eines Blockmagneten.

B

  • (B * H)_max - Wert

    (B * H)max – Wert: Größtes Produkt aus B und H auf der Entmagnetisierungskurve, d.h. das größte Rechteck unter der B(H)-Kurve im zweiten Quadranten der Hystereseschleife; entspricht meistens dem optimalen Arbeitspunkt und wird auch Gütewert genannt.

  • B * H

    B * H: Produkt aus der jeweiligen Flussdichte B und der Feldstärke H im Inneren eines Magneten. Einheit: 1 J/m3 =10-3 kJ/m3 = 125,6 Gauß*Oersted = 125,6*10-6 MGOe (s. auch Energiedichte, SI-Einheiten).

  • B(H)- Kurve

    B(H)- Kurve: Kurve, welche die Abhängigkeit der Flussdichte B von der Feldstärke H darstellt, s. auch Hystereseschleife.

C

  • cgs-Einheiten

    cgs-Einheiten: physikalische Einheiten, die auf die 3 Grundgrößen cm, Gramm und Sekunde zurückgeführt werden (s.a. SI-Einheiten).

  • CMR-Effekt

    CMR-Effekt: Collossal magnetoresistiver Effekt, s.a. XMR-Effekt.

  • Curietemperatur

    Curietemperatur: Für einen ferromagnetischen Stoff charakteristische Temperatur Tc, oberhalb der die Remanenzpolarisation Jr = 0 wird. Bei Temperaturen oberhalb der Curietemperatur sind alle Ferromagne¬tika paramagnetisch. Abweichend von der Curietemperatur ist die maximale Einsatztemperatur von Magnetwerkstoffen meist sehr viel tiefer und bestimmt durch Gefügeveränderungen, Selbstentmagne¬tisierung, Zersetzung von Bindemitteln und andere physikalische Effekte (s.a. Temperatur, Gebrauchs-).

D

  • Diamagnetismus

    Diamagnetismus: Magnetische Eigenschaft von Stoffen, deren Permeabilität < 1 ist, z.B. von Wismut.

  • Dimensionsverhältnis

    Dimensionsverhältnis: Verhältnis L/D = Länge/Durchmesser eines Stabmagneten. Für jeden Werkstoff gibt es ein festes L/D – Verhältnis, an dem der optimale Arbeitspunkt erreicht wird (Schnittpunkt der Scherungsgeraden mit der Entmagnetisierungskurve).

  • Dipolfeld

    Dipolfeld: Erste Annäherung für das Feld eines Magneten in großer Entfernung. Unabhängig von Form und Größe des Magneten ist das Dipolfeld durch Lage und Größe des magnetischen Momentes m allein definiert, und fällt entsprechend einem 1/r3-Gesetz mit steigendem Abstand r.

  • Dipolmoment

    Dipolmoment: s. Moment, magnetisches

  • Durchflutung Θ

    Durchflutung Θ: elektrische = Bezeichnung für das Linienintegral der Feldstärke H längs einer geschlossenen Kurve. Dieses Linienintegral ist die Summe der von der Kurve umschlossenen elektrischen Ströme: Durchflutung.

E

  • Energiedichte

    Energiedichte: 1/2 B * H = halbes Produkt aus der magnetischen Flussdichte B und der Feldstärke H (Hälfte des Rechtecks unter der Entmagnetisierungskurve mit dem Eckpunkt im Arbeitspunkt, siehe auch B * H).

  • Entmagnetisierung

    Entmagnetisierung: Verminderung der Magnetisierung auf J = 0, erfolgt zweckmäßig mit Wechselfeld abnehmender Amplitude (s.a. Restmagnetismus).

  • Entmagnetisierungsfaktor N

    Entmagnetisierungsfaktor N: Formabhängiger Faktor, der die Steigung J/H der Scherungsgeraden bestimmt (s.a.: Scherungswinkel).

  • Entmagnetisierungskurve

    Entmagnetisierungskurve: Der für Dauermagnete wichtige zweite Quadrant der Hystereseschleife.

  • Erdfeld

    Erdfeld: Die magnetische Feldstärke der Erde beträgt ca. 0,3 – 0,5 Oersted = 23,9 – 39,8 A/m.

F

  • Feld

    Feld: Raum, der Träger einer physikalischen Eigenschaft ist, s. auch Magnetfeld.

  • Feldkonstante, magnetische

    Feldkonstante, magnetische: μ0 = Permeabilität B/H des Vakuums μ0 = 1,256 10-6 VS/Am (=1 Gauss / Oersted).

  • Feldlinie

    Feldlinie: Mittel zur anschaulichen Darstellung von Feldern. In Kraftfeldern (z. B. Magnetfeld) stellen die Tangenten an die Feldlinien die Richtungen der wirkenden Kräfte dar. Die Dichte der Feldlinien ist ein Maß für den Betrag der wirkenden Kräfte.

  • Feldstärke (magnetische) H

    Feldstärke (magnetische) H: Beschreibt quantitativ das Magnetfeld nach Betrag und Richtung (Vektor). Einheit: 1 A/m (=0,01256 Oersted).

  • Ferromagnetismus

    Ferromagnetismus: Magnetische Eigenschaft von Stoffen mit einer Permeabilität >> 1, z.B. von Eisen, Nickel, Kobalt und vielen ihrer Legierungen und Verbindungen.

  • Fluss, magnetischer

    Fluss, magnetischer: Bei der Darstellung eines Magnetfeldes durch Feldlinien nennt man die Gesamtheit der Linien durch eine bestimmte Fläche den magnetischen Fluss; messbar als Spannungsstoß in einer diese Fläche umgebenden Windung bei Änderung dieses Flusses. Einheit: 1 Weber (Wb) = 1 Vs (= 108 Maxwell) (s.a. SI-Einheiten).

  • Flussdichte B

    Flussdichte B: Zahl der Feldlinien pro Flächeneinheit. Einheit: 1 Tesla = 1 VS/m2 = 10-4 VS/cm2 (= 10-4 Gauß) (s.a. SI-Einheiten).

  • Flussmesser (Fluxmeter)

    Flussmesser (Fluxmeter): Elektronischer Integrator für die Messung des magnetischen Flusses bzw. der Flussdichte.

G

  • Gütewert

    Gütewert: siehe (B * H)max – Wert

  • Gauß

    Gauß: Alte (cgs-) Einheit der magnetischen Flussdichte 1 Gauß = 10-4 Tesla (s.a. SI-Einheiten).

  • Gaußmeter

    Gaußmeter: Messgerät für die magnetische Flussdichte B. Oft werden auch Messgeräte für die magnetische Feldstärke H (Oerstedmeter) so bezeichnet.

  • Gilbert

    Gilbert: Alte Einheit der magnetischen Spannung 1 Gilbert = 1 Oe * cm = 0,796 A der von der Kurve umschlossenen elektrischen Strome: Durchflutung.

  • GMR-Effekt

    GMR-Effekt: gigantischer magnetoresistiver Effekt, s.a. XMR-Effekt.

H

  • H

    H: Formelzeichen für die magnetische Feldstärke. Einheit: 1 A/m (= 0,01256 Oe.) (s.a. SI-Einheiten).

  • Halbach-System

    Halbach-System: Nach dem amerikanischen Physiker K. Halbach benannte Anordnung von Magneten, die ohne Eisenleitstücke saubere Multipolfelder (z.B. ein Dipolfeld, d.h. ein homogenes Magnetfeld) erzeugt.

  • Hallsonde

    Hallsonde: Sonde auf Halbleiterbasis zur Messung der magn. Flussdichte in Luft(z.B. im Luftspalt eines Magnetsystems). Die Hallsonde wird immer in Verbindung mit einem Flussdichtemessgerät (Gaußmeter) benutzt.

  • Hartferrit

    Hartferrit: Bezeichnung nach DIN 17410 für Oxidmagnetwerkstoffe.

  • Hartferrit p

    Hartferrit p: Bezeichnung nach DIN 17410 für kunststoffgebundene Oxidmagnetwerkstoffe.

  • Helmholtzspule

    Helmholtzspule: klassisch eine Doppelspule zur Erzeugung besonders homogener Felder, bei der der Abstand der beiden Spulen ihrem Radius entspricht. In der Messtechnik benutzte Spule zur Messung des magnetischen Momentes.

  • Hybridwerkstoff

    Hybridwerkstoff: Kunststoffgebundener Werkstoff, bei dem mehrere magnetische Pulver mit unterschiedlichen Eigenschaften in die Kunststoffmatrix eingebettet sind, sodass z.B. mit Neofer-Pulver und Oxid-Pulver bestimmte magnetische Werte bei gegebenen Materialkosten ganz gezielt eingestellt werden können.

  • Hystereseschleife

    Hystereseschleife: Darstellung der Flussdichte B in Abhängigkeit von der magnetisierenden Feldstärke H.

I

  • Induktion

    Induktion: Die Eigenschaft des Magnetfeldes, sich bei seiner Änderung mit einem elektrischen Feld zu umgeben. Der Begriff Induktion wurde früher auch als Begriff für die Flussdichte verwendet.

  • Induktionskonstante

    Induktionskonstante: Siehe Feldkonstante, magnetische.

  • Isotropie

    Isotropie: Gleichheit physikalischer Eigenschaften in allen Richtungen.

J

  • J

    J: Formelzeichen für die magnetische Polarisation: Einheit: 1 T = 1 Vs/m2 (s.a. SI-Einheiten)

K

  • Kalibrieren

    Kalibrieren: Die Toleranz des magnetischen Flusses eines Magneten beträgt üblicherweise ca. ±7%. Sie kann jedoch für bestimmte Anwendungen auf geringere Werte eingestellt werden.

  • Koerzitivfeldstärke

    Koerzitivfeldstärke: Hc = Stärke des entmagnetisierenden Feldes, bei dem B = 0 wird (HcB) oder J = 0 wird (HcJ).

  • Koerzitivkraft

    Koerzitivkraft: Älterer Ausdruck für Koerzitivfeldstärke.

  • Kraftlinie

    Kraftlinie: Anschauliches Darstellungselement des Kraftfeldes, speziell des Magnetfeldes.

  • Kunststoffgebundene Magnetwerkstoffe

    Kunststoffgebundene Magnetwerkstoffe: Wird ein Magnetpulver mit einem Anteil eines Kunststoffes vermengt, können Methoden der Kunststoffverarbeitung (Spritzguss, Kalandrieren, Extrudieren etc.) benutzt werden, um Magnete mit sehr komplexen Formen herzustellen. Die Vorteile: kostengünstiges Herstellverfahren, enge Toleranzen und große Formenvielfalt der Teile müssen gegen die Nachteile: teure Werkzeuge und niedrigere magnetische Werte abgewogen werden.

L

  • Luftspalt

    Luftspalt: Raum zwischen den Polen eines Magnetsystems, in dem ein nutzbares Magnetfeld besteht.

M

  • Magnetfeld (magnetisches Feld)

    Magnetfeld (magnetisches Feld): Raum, in dem mechanische Kräfte auf magnetische Ladungen wirken oder Induktionserscheinungen auftreten.

  • Magnetfluss

    Magnetfluss: Siehe Fluss, magnetischer

  • Magnetisch

    Magnetisch: sind im praktischen Sprachgebrauch alle Werkstoffe mit merklich großer Permeabilität, vor allem Eisen, Nickel, Kobalt und ihre Legierungen. Unmagnetisch sind alle anderen Stoffe (Messing, Kupfer, Holz, Stein usw.).

  • Magnetische Feldstärke H

    Magnetische Feldstärke H: Siehe Feldstärke, magnetische.

  • Magnetische Spannung Q

    Magnetische Spannung Q: Siehe Spannung, magnetische.

  • Magnetisieren

    Magnetisieren: Vorgang des Ausrichtens der Elementarmagnetbereiche durch ein äußeres Magnetfeld.

  • Magnetisierung

    Magnetisierung: 1.) M = J/μ0 Polarisation geteilt durch die Vakuumpermeabilität. Entspricht damit der Dichte ausgerichteter Elementarmagnete. 2.) Substantiv von „magnetisieren“, die Art der Magnetisierung (axiale Magnetisierung, radiale Magnetisierung, Polorientierung etc.) definiert den Verlauf der Polarisation und die Lage der Magnetpole.

  • Magnetismus

    Magnetismus: Summe der magnetischen Erscheinungen als Teil der elektromagnetischen Wechselwirkungen (Kraft) als eine der vier fundamentalen physikalischen Kräfte. Zur Beschreibung dienen Magnetfeld H und magnetische Flussdichte B. Alle magnetischen Erscheinungen sind mit bewegten elektrischen Ladungen (d.h. mit elektrischen Strömen) verbunden während die Elektrostatik die Kräfte zwischen unbewegten elektrischen Ladungen beschreibt. Die Elektrodynamik schließlich befasst sich mit der Verknüpfung zeitlich variierender elektrischer und magnetischen Felder. Beim Magnetismus der Materie wird mit der Polarisation J eine Ausrichtung von magnetischen Momenten (umgangssprachlich Elementarmagneten) definiert. Diese Momente setzen sich zusammen aus dem Bahnmoment von um die Atomzentren kreisenden Elektronen und dem sogenannten Elektronenspin, einer Eigendrehung der Elektronen. Wenn sich diese Momente für alle Atome kompensieren, ist ein Stoff diamagnetisch. Bei para-, ferro-, antiferro- und ferrimagnetischen Stoffen ist die Summe dieser Momente verschieden von null. Sie unterscheiden sich voneinander durch die Kopplungsarten der Momente benachbarter Atome: Bei den Paramagnetika existiert keine Kopplung; bei den Ferromagnetika sind benachbarte Atommomente parallel, bei den Antiferromagnetika antiparallel gerichtet; von Ferrimagnetismus spricht man, wenn die antiparallel gerichteten Atommomente sich nicht vollständig gegenseitig kompensieren, also eine resultierende Magnetisierung verbleibt.

  • Magnetkreis

    Magnetkreis: Gesamtheit der von einem Magnetfluss durchsetzten Teile bzw. Räume, besteht bei einem Dauermagneten aus den eigentlichen Magneten, den Polschuhen, dem Luftspalt und dem Streufeld.

  • Magnetoresistiver Sensor

    Magnetoresistiver Sensor: (MR-)Sensor, der die Änderung des elektrischen Widerstandes in einem Magnetfeld zu dessen Messung nutzt. Aufgrund neuer Entwicklungen von dünnen Schichten mit extrem hohen magnetoresistiven Effekten erleben MR-Sensoren eine Renaissance. (s.a. XMR-Effekt).

  • Magnetpol

    Magnetpol: Oberfläche eines Magneten mit senkrechter zur Oberfläche stehendem Anteil der Magnetisierung. Entspricht auch der Stelle, an der der magnetische Fluss aus einem Magneten austritt (s.a.: Poltester).

  • Magnetsystem

    Magnetsystem: Produkt, bei dem ein Magnet mit anderen Komponenten (Flussleitstücken, mechanischen Aufnahmen etc.) fügetechnisch verbunden ist.

  • Maxwell

    Maxwell: Alte (cgs-) Einheit des magnetischen Flusses, 1 Maxwell=10-8 Vs (=10-8 Wb) (s.a. SI-Einheiten).

  • Mehrkomponentenspritzguss

    Mehrkomponentenspritzguss: Technik, bei der im Spritzgussverfahren nacheinander mehrere verschiedene Materialien, in der Magnettechnik z.B. ein magnetisches Compound und darauf ein unmagnetischer Werkstoff gespritzt werden.

  • Moment, magnetisches

    Moment, magnetisches: (auch Dipolmoment), Produkt aus Polarisation J und Volumen V eines homogen magnetisierten Magneten. Das Moment in der Einheit Vsm entspricht numerisch dem mechanischen Drehmoment, das der Magnet in einem Feld H der Stärke 1 A/m senkrecht zur Magnetisierung erfährt (Coulombsches magnetisches Moment mCoul). Das magnetische Moment wird in einer Helmholtzspule in Verbindung mit einem Fluxmeter direkt gemessen. (s.a. SI-Einheiten) Früher war das Ampersche magnetische Moment mAmp als Produkt von Magnetisierung M und Volumen V eines Körpers gebräuchlich mit mCoul = μ0 mAmp.

N

  • Neofer ®

    Neofer ®: Aus Neodym, Eisen und Bor bestehender Magnetwerkstoff.

  • Neofer p ®

    Neofer p ®: Aus Neodym, Eisen, Bor und Kunststoffbindemittel bestehender Magnetwerkstoff.

  • Nutzfluss

    Nutzfluss: Teil des magnetischen Flusses, der durch den Nutzraum des Luftspaltes geht.

O

  • Oersted

    Oersted: Alte (cgs-) Einheit der magnetischen Feldstärke, s.a. (SI-Einheiten) 1 Oersted = 79,6 A/m = 0,796 A/cm = 0,0796 kA/m.

  • Oerstedmeter

    Oerstedmeter: (=Gaußmeter) Messgerät für die magnetische Feldstärke H.

  • Oxidmagnet

    Oxidmagnet: Hartferrit, keramischer Magnetwerkstoff z.B. aus Eisenoxid und Bariumoxid (BaO + 6 Fe2O3).

P

  • Paramagnetismus

    Paramagnetismus: magnetische Eigenschaft von Stoffen, deren Permeabilität >1 ist. Alle Ferromagnetika zeigen oberhalb der Curietemperatur Paramagnetismus.

  • Permagraph

    Permagraph: Messgerät zur kompletten Aufzeichnung der Hystereseschleife eines Magneten, bestehend aus einem Elektromagnetjoch zum Anlegen eines äußeren Feldes, Messgeräten für Feldstärke H und Flussdichte B und einem Rechner oder X/Y-Schreiber zur Dokumentation der Kurve.

  • Permeabilität

    Permeabilität: μ = B/H, Verhältnis der Flussdichte B zum magnetischen Feld H. In der Dauermagnettechnik ist die permanente Permeabilität wichtig, die die Änderung von B bei kleinen Änderungen von H angibt ( up = dB/dH), vor allem in der Nähe des optimalen Arbeitspunktes. Einheit: 1 T m/A. Die Permeabilität des Vakuums beträgt 1,256 10-6 T/m = 1,256 * 10-6 Vs/Am.

  • Permeanz

    Permeanz: Magnetischer Leitwert (bei einem Luftspalt Fläche / Länge).

  • Pol

    Pol: s. Magnetpol.

  • Polarisation J

    Polarisation J: Magnetische Ausrichtung eines Werkstoffes. Es ist J=B-μ0H.

  • Polorientierung

    Polorientierung: Ausbildung der Vorzugsrichtung in einem Magneten entsprechend einer vielpoligen Magnetisierung, d.h. die Vorzugsrichtung verläuft bogenförmig zwischen benachbarten Polen.

  • Poltester

    Poltester: Von der Magnetfabrik Bonn angebotenes Werkzeug zur Unterscheidung von Nord- und Südpolen sowie zur Sichtbarmachung mehrpoliger Magnetisierungen.

  • Potenzial, magnetisches

    Potenzial, magnetisches: Physikalische Größe, deren Gradient die Feldstärke H ergibt, d.h. messbar ist immer nur eine Potenzialdifferenz, eine magnetische Spannung zwischen zwei Punkten, als Integral der Feldstärke über einem beliebigen Weg zwischen diesen beiden Punkten, wenn dieser keinen Stromleiter umschließt (s.a. SI-Einheiten).

  • Prac ®

    Prac ®: Pressmagnet aus Alnico-Pulver und Bindemittel.

  • Pressmagnet

    Pressmagnet: Aus Magnetpulver und Bindemittel im Pressverfahren hergestellter und thermisch ausgehärteter Magnet (s. Prac, Prox, Neofer p).

  • Prox

    Prox: Pressmagnet aus Ox-Pulver und Bindemittel.

R

  • Radiale Magnetisierung

    Radiale Magnetisierung: Magnetisierung eines Ringmagneten zwischen zwei gegensätzlich bestromten Spulen, sodass der Außenumfang des Ringmagneten einen einzigen Pol aufweist und der Gegenpol auf dem Innendurchmesser des Ringes auftritt.

  • Reed-Kontakt

    Reed-Kontakt: Magnetomechanischer Schalter, bei dem zwei in Schutzgas befindliche Metallzungen durch ein äußeres Magnetfeld in Kontakt gebracht und der Schalter geschlossen wird. Die Empfindlichkeit der Reed-Schalter wird in Amperewindungen angegeben.

  • Remanenz B_r

    Remanenz Br: Verbleibende Flussdichte in einem Körper, der einem magnetisierenden Feld ausgesetzt war (wahre Remanenz bei geschlossenem Magnetkreis, scheinbare Remanenz bei offenem Magnetkreis).

  • Restmagnetismus

    Restmagnetismus: Bedingt durch das Herstellverfahren haben nicht magnetisiert gelieferte Magnete eine mehr oder weniger große verbleibende Magnetisierung. Diese ist nur aufwendig durch einen Entmagneti-sierungsarbeitsgang zu reduzieren.

S

  • Sättigung

    Sättigung: Besser Sättigungspolarisation.

  • Sättigungspolarisation

    Sättigungspolarisation: Höchste praktisch erreichbare magnetische Polarisation eines Werkstoffes.

  • Scherung

    Scherung: Verschiebung des Arbeitspunktes auf der Entmagnetisierungskurve durch Öffnen des vorher geschlossenen Magnetkreises.

  • Scherungsgerade

    Scherungsgerade: Linie im B(H) oder im J(H)-Diagramm eines Magnetwerkstoffes, die die Form eines Magneten bzw. die Luftspalte eines Magnetsystems beschreibt. Der Schnittpunkt der Scherungsgeraden mit der Entmagnetisierungskurve ist der Arbeitspunkt des Magneten.

  • Scherungswinkel

    Scherungswinkel: Winkel zwischen der Scherungsgeraden und der J- bzw. B-Achse im J(H) oder B(H)-Diagramm. Der Tangens des Scherungswinkels entspricht dem Entmagnetisierungsfaktor N.

  • Schmelzspinnverfahren

    Schmelzspinnverfahren: (Rasch-Erstarrung), Methode der extrem schnellen Abkühlung einer Metallschmelze, die auf eine rotierende Walze aufgespritzt wird. Es entstehen Materialien mit anderen physikalischen (z.B. magnetischen ) Eigenschaften als bei einer normalen Erstarrung der Schmelze. Dieses Verfahren wird u.a. für die Herstellung der Basispulver für Neofer p ® benutzt.

  • Seco ®

    Seco ®: Aus einer Legierung der Seltenen Erden mit Kobalt bestehender Magnetwerkstoff.

  • Seco p ®

    Seco p ®: Aus einer Seltenerd-Kobalt-Legierung und Kunststoffbindemittel bestehender Magnetwerkstoff.

  • Seltenerdmagnetwerkstoffe

    Seltenerdmagnetwerkstoffe: Die Seltenerdmetalle Nd und Sm werden in verschiedenen Legierungen für Dauermagnetwerkstoffe mit sehr hohen Werten eingesetzt. Die heute kommerziell genutzten Materialien Seco und Neofer basieren auf der Zusammensetzung Sm Co5, Sm2 (Fe/Co)17 und Nd2Fe14B.

  • SI-Einheiten

    SI-Einheiten: Physikalische Einheiten gemäß dem gesetzlichen System International (SI), die auf die Grundgrößen Kilogramm, Meter, Sekunde und Ampere zurückgeführt werden, d.h. alle anderen Größen werden als Produkt, Quotient oder Potenz dieser 4 Einheiten ausgedrückt. Die älteren cgs-Einheiten (cm, Gramm, Sekunde) bzw. im Magnetismus die Gaußschen Einheiten sind auch heute noch gebräuchlich, aber vom Gesetz her umzustellen. Die folgende Tabelle gibt einige magnetischen Einheiten und deren Umrechnung an.

    Bezeichnung SI-Einheit cgs-Einheit Umrechnung
    Flußdichte (Induktion) B Tesla T = Vs/m2 Gauss G 1 T = 104 G
    Feldstärke H A/m Oersted Oe 1 A/m = 0,012566 Oe
    Magnetisierung M A/m Oersted Oe 1 A/m = 0,012566 Oe
    Polarisation J Tesla T = Vs/m2 Gauss G 1 T = 104 G
    Magnetisches Moment mCoul Vsm emu = G cm3 1 Vsm = 1010 emu
    Magnetfluß F Weber = Vs Maxwell = G cm2 1 Weber = 108 Maxwel
    Magn. Energiedichte (BH) J/m3 GOe 1 J/m3 = 125,66 GOe

    1 kJ/m3 = 0,12566 MGOe

    Permeabilität m Vs / Am G/Oe 1 Vs/Am = 7,958 105 G/Oe
    Magn. Spannung Q A Gilbert = Oe cm 1 A = 1,2566 Oe cm
  • Sintermagnet

    Sintermagnet: Pulvermetallurgisch hergestellter Magnet, bei dem ein aus Metall oder Pulver gepresster Grünling bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes zu einem kompakten Magneten gebrannt wird.

  • Spannung, magnetische V

    Spannung, magnetische V: Differenz des Potenzials der magnetischen Feldstärke H zwischen zwei Punkten. Es ist V = Spannung Einheit: 1 A (=1,256 Oe cm), (s.a. SI-Einheiten).

  • Sprac

    Sprac: Im Spritzguss hergestellter kunststoffgebundener Magnet auf Basis AlNiCo.

  • Sprox ®

    Sprox ®: Im Spritzgussverfahren oder durch Kalandrieren oder durch Extrudieren hergestellter Magnet aus Hartferrit (Ox)-Pulver und Bindemittel.

  • Stabilisieren

    Stabilisieren: Behandlung eines Magneten, die ihn unempfindlich gegen äußere Einflüsse und Alterung macht.

  • Stengelkristalline Werkstoffe

    Stengelkristalline Werkstoffe: Insbesondere AlNiCo-Legierungen, bei denen eine Ausrichtung der Kristalle durch eine gerichtete Erstarrung aus der Schmelze gezüchtet wird. Dieser Werkstoff AlNiCo 700 hat eine besonders ausgeprägte Anisotropie, im Gegensatz zu den Sorten, bei denen eine Anisotropie nur durch eine Feldbehandlung während der Wärmebehandlung erzeugt wird.

  • Streufluss, Streuung

    Streufluss, Streuung: Teil des magnetischen Flusses, der nicht durch den Luftspalt geht.

  • Streuverhältnis, Streufaktor

    Streuverhältnis, Streufaktor: Verhältnis CB des Nutzflusses zum Gesamtfluss eines Magnetkreises.

  • Supraleiter

    Supraleiter: Elektrische Leiter, die bei tiefen Temperaturen widerstandslos den Strom leiten. Hierdurch lassen sich geschlossene Spulen aufbauen, die vergleichbar einem Permanentmagneten ohne Stromversorgung dauerhaft ein magnetisches Feld erzeugen.

  • Suszeptibilität (magnetische) X_r

    Suszeptibilität (magnetische) Xr: Änderung der Magnetisierung bei Änderung des angelegten Feldes H. Xr=dM/dH.

T

  • Temperatur (Gebrauchs-, Einsatz-)

    Temperatur (Gebrauchs-, Einsatz-): Ist nach oben durch jeden Werkstoff begrenzt, insbesondere da oberhalb der maximalen Einsatztemperatur abhängig vom magnetischen Arbeitspunkt eine mehr oder weniger starke irreversible Entmagnetisierung auftritt.

  • Temperaturbeiwert

    Temperaturbeiwert: Gibt die Abhängigkeit einer physikalischen Größe von der Temperatur wieder. Bei magnetischen Werkstoffen gibt es u.a. die Temperaturbeiwerte der Remanenz und der Koerzitivfeldstärke. Als relative Größen sind diese bezeichnet mit a(Br), b(Hc) und angegeben in %/K (Prozent pro Grad Kelvin).

  • Temperaturkompensation

    Temperaturkompensation: Verringerung oder Beseitigung der Temperaturabhängigkeit der scheinbaren Remanenz; erfolgt meistens mittels eines temperaturabhängigen Nebenschlusses.

  • Tesla

    Tesla: Einheit der magnetischen Flussdichte. 1 Tesla = 1 Vs/m2 (=104 Gauß) (s.a. SI-Einheiten).

  • Toleranzen, magnetische

    Toleranzen, magnetische: Nach Din 17410 sind die magnetischen Werkstoffe durch Mindestwerte charakterisiert. Obwohl nach oben keine Grenzen definiert sind, liegen die meisten Werkstoffe typischer Weise in einem Feld bis zu 114% der minimalen Remanenz und 125% des minimalen Energieproduktes. Sind engere Forderungen an die magnetischen Werte gestellt, empfiehlt sich ein (allerdings sehr zeitaufwendiges) Abgleichen während des Prozesses der Aufmagnetisierung.

V

  • Vakuumpermeabilität

    Vakuumpermeabilität: s. Feldkonstante, magnetische.

  • Verluste, reversibel, irreversibel

    Verluste, reversibel, irreversibel: Die Änderungen in den magnetischen Werten, die bei einem Magneten z. B. durch äußere Temperatureinflüsse auftreten, können sowohl reversibel (umkehrbar) als auch irreversibel (nicht umkehrbar) sein. Bei reversiblen Änderungen gehen die magnetischen Werte nach Rückkehr auf die Ausgangstemperatur auf ihre ursprünglichen Werte zurück, bei irreversiblen Änderungen nicht.

  • Vorzugsrichtung

    Vorzugsrichtung: Durch das Herstellverfahren bedingte Richtung in einem Magneten, in der die magnetischen Eigenschaften ihre Höchstwerte aufweisen. Magnete mit Vorzugsrichtung (anisotrope Werkstoffe) können nur entlang dieser Ausrichtung magnetisiert werden, während isotrope Werkstoffe mit entsprechenden Vorrichtungen / Spulen in beliebiger Weise magnetisiert werden können.

  • Inhaltsbereich

W

  • Weber

    Weber: Einheit des magnetischen Flusses 1 Weber (Wb) = 1 Vs (=108 Maxwell) (s.a. SI-Einheiten)

  • Wirbelstrom

    Wirbelstrom: In einem elektrischen Leiter durch ein sich änderndes Magnetfeld induzierter Strom. Wird zur berührungslosen Abbremsung z.B. in Stromzählern genutzt, führt aber bei Motoren, Transformatoren etc. zu Verlusten und ungewünschter Erwärmung.

X

  • XMR-Effekt

    XMR-Effekt: Zusammenfassung, von AMR, GMR, CMR-Effekt. Dies sind in verschiedenen Materialien und dünnen Schichten auftretende riesige Änderungen des elektrischen Widerstandes in einem Magnetfeld. Die Effekte werden in Sensoren zur Erfassung / Messung von Stärke oder Richtung magnetischer Felder eingesetzt. Im Rahmen der Entdeckung wurden die immer stärkeren Effekte in der Folge als magnetoresistiver Effekt, AMR-Effekt, GMR-Effekt, CMR-Effekt bezeichnet.